Personen:
Paul
Marietta, Tänzerin, auch Erscheinung Maries, Pauls verstorbener Gattin
Frank, Pauls Freund
Brigitta, Pauls Haushälterin
Juliette, Tänzerin
Lucienne, Tänzerin
Gaston, Tänzer
Victorin, Regisseur
Fritz, der Pierrot
Graf Albert
Erster Akt
Paul bewohnt ein Zimmer in Brügge, das er „die Kirche des Gewesenen“ nennt, denn alles darin erinnert ihn an seine verstorbene Frau Marie. In einer Vision erscheint ihm Marie und erklärt, der Tag werde kommen, an dem er sie wieder ganz besitzen werde. Brigitta, Pauls Haushälterin, kündigt ihm eine verschleierte Frau an. Daraufhin betritt die Tänzerin Marietta das Zimmer. Weil sie Marie sehr ähnlich sieht, gelingt es ihr, Paul in ihren Bann zu ziehen. Er gibt ihr die Laute und einen Schal seiner verstorbenen Frau, damit Marietta ihr noch ähnlicher sieht. Mit der Laute singt Marietta die Arie Glück, das mir verblieb. Als Marietta jedoch versehentlich ein Bild von Marie enthüllt, erschrickt Paul und Marietta verlässt das Gedenkzimmer.
Zweiter Akt
Paul hat sich in Marietta verliebt und sucht sie. Diese befindet sich bei ihrer Theatergruppe, von Verehrern umringt. Paul beobachtet im Verborgenen, wie die Gruppe die Totenerweckung von Helene aus der Oper ›Robert der Teufel‹ von Giacomo Meyerbeer probt. Anschließend wirft er ihr vor, dass er sie verachte, und sie nur liebte, da sie seiner verstorbenen Frau ähnelt. Marietta bietet nun alle ihre Verführungskünste auf, um ihm das Gegenteil zu beweisen.
Dritter Akt
Marietta verlangt von Paul, entweder solle er sie ganz lieben oder überhaupt nicht. Sie fängt an, ihn zu provozieren, und nachdem sie dem Schrein eine Locke Mariens entnommen hat, beginnt Marietta vor Paul zu tanzen. Dies macht Paul derart wütend, dass er Marietta erwürgt.
Nun kommt Paul wieder zu sich und erkennt, dass die Handlung des zweiten und dritten Aktes nur ein Traum war. Marietta kommt wieder, um den Schirm und die Rosen mitzunehmen, die sie zu Ende des ersten Aktes vergessen hatte. Seinem Freund Frank schildert er seine Vision. Dieser rät ihm, die „Kirche des Gewesenen“ zu verlassen. Paul verspricht, dem Rat seines Freundes zu folgen und Brügge, die tote Stadt, auf immer zu verlassen.
Erich Wolfgang Korngold wurde am 29. Mai 1897 in Brünn geboren und verstarb am 29. November 1957 in Los Angeles. Er war der Sohn des aus Brünn stammenden jüdischen Musikkritikers Julius Korngold, der für die Neue Freie Presse schrieb. Sein erster Lehrer war Robert Fuchs; später wurde er Schüler von Alexander von Zemlinsky und Hermann Grädener.
Korngold galt in Wien als Wunderkind. Mit elf Jahren erregte er durch die Komposition des pantomimischen Balletts Der Schneemann Aufsehen, das 1910 in der Choreografie von Carl Godlewski an der Wiener Hofoper aufgeführt wurde. Seither wurde er von der Wiener Hocharistokratie gefördert. Mit dreizehn Jahren schrieb er Klaviersonaten; es folgten eine Schauspiel-Ouvertüre und eine Sinfonietta. Die Aufführungen seiner Jugendwerke erfolgten häufig durch prominente Musikpersönlichkeiten des frühen 20. Jahrhunderts wie Bruno Walter, Artur Schnabel, Arthur Nikisch, Wilhelm Furtwängler, Felix Weingartner oder Richard Strauss.Korngolds Opernkompositionen Der Ring des Polykrates und Violanta (beide 1916), Die tote Stadt (1920), Das Wunder der Heliane (1927) hatten zu seiner Zeit großen Erfolg und ließen ihn – neben Richard Strauss – zum meistgespielten Opernkomponisten Österreichs und Deutschlands werden. Sein wohl bedeutendster Erfolg war die Oper Die tote Stadt.
Schüler_innen der Gesamtschule Uellendahl-Katernberg begleiten ›Die Tote Stadt‹ filmisch: Sie führen Interviews mit Beteiligten der Produktion, besuchen Proben und die Werkstätten.
Hier finden Sie die ersten Impressionen der Jugendlichen aus der Probenphase:
Im Opernblog findet ihr Bilder, Texte und Videos, die uns bei der Arbeit an der Aufführung wichtig waren – egal ob selbst gemacht oder gefunden. Der Blog befüllt sich nach und nach, wie die Arbeit eben fortschreitet.