Norbert Ernst

Norbert Ernst
©Michael Pöhn

Der in Wien geborene Tenor Norbert Ernst ist in Partien wie Loge ›Rheingold‹, David ›Die Meistersinger von Nürnberg‹, Erik ›Der Fliegender Holländer‹, Leukippos ›Daphne‹ oder im Tenorpart von Beethovens Symphonie Nr. 9 weltweit gefragt. Inzwischen sind ihm mit seinen erfolgreichen Rollendebüts als Florestan ›Fidelio‹ und vor allem als Lohengrin ›Montpellier, Marseille‹ wichtige Schritte auf dem Weg ins jugendlich-dramatische Tenorfach gelungen.
In seiner Paraderolle als Loge ›Das Rheingold‹ tritt er auch in der Saison 2018/19 an führenden Häusern wie der Wiener Staatsoper und der Deutschen Oper am Rhein auf und gibt mit dieser Partie sein Debüt an der Metropolitan Opera New York. Zuvor debütiert er an der Staatsoper Hamburg in der Neuinszenierung von Schumanns Faust-Szenen und kehrt als Eisenstein in der Neuinszenierung der Fledermaus an die Deutsche Oper am Rhein zurück. Mit dem MDR Leipzig singt er erstmals die Partie des Ödipus in konzertanten Aufführungen von Strawinskys Ödipus Rex. Unter der Leitung von Kirill Petrenko übernimmt er ebenfalls erstmals den Tenorpart in Mahlers Symphonie Nr. 8.
Zu wichtigen zurückliegenden Verpflichtungen zählen der Hans Schwalb in Mathis der Maler beim Enescu Festival, Aegisth in Elektra an der Wiener Staatsoper und in konzertanten Aufführungen in Paris, Loge an der Wiener Staatsoper und der Bayerischen Staatsoper, Merkur in Liebe der Danae bei den Salzburger Festspielen, das Dvorak Requiem mit dem MDR Leipzig sowie Konzerte mit dem Cleveland Orchestra. Mit Franz Welser-Möst und dem Cleveland Orchestra verkörperte er den Leukippos in Strauss’ Daphne sowohl in Cleveland als auch beim Lincoln Center Festival in New York und feierte kurz darauf mit Jaquino im Fidelio sein Operndebüt bei den Salzburger Festspielen. Im Herbst 2015 debütierte er am ROH Covent Garden in London mit dem Tanzmeister in Strauss’ Ariadne auf Naxos.
Im Sommer 2016 wurde seine Solo-CD „Lebt kein Gott“ mit Ausschnitten aus Opern von Beethoven, Weber und Wagner bei Decca veröffentlicht.
Mit seiner erfolgreichen Interpretation des Loge im Rheingold feierte er 2014 sein zehnjähriges Jubiläum als Solist der Bayreuther Festspiele. Norbert Ernst ist außerdem Gast bedeutender internationaler Festivals wie des Opernfestivals Savonlinna Finnland und der Salzburger Festspiele.
Von 2010 bis 2017 war Norbert Ernst Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, wo er sich im deutschen Fach in Partien wie Loge ›Das Rheingold‹, Aegisth ›Elektra‹, David ›Die Meistersinger von Nürnberg‹, Alfred ›Die Fledermaus‹, Erik ›Der fliegende Holländer‹, Narraboth ›Salome‹ sowie Tamino ›Die Zauberflöte‹ etabliert hat.
Sein erstes Engagement führte ihn von 2002 bis 2005 an die Deutsche Oper am Rhein, wo er die zentralen Partien seines Fachs erarbeiten konnte. Es folgten Gastspiele als David, Nemorino, Steuermann, Narraboth, Tanzmeister, Pedrillo an großen europäischen Opernhäusern wie München, Wien, Barcelona, Genf, Berlin, Paris, Monte Carlo und Amsterdam mit Dirigenten wie Franz Welser-Möst, Christian Thielemann, Kirill Petrenko, Peter Schneider, Sebastian Weigle, Bertrand de Billy, Simone Young, Ingo Metzmacher, Ulf Schirmer, Pierre Boulez, Adam Fischer, Pinchas Steinberg und Ivor Bolton.
Als Lied- und Konzertsänger gastierte Norbert Ernst u.a. im Wiener Musikverein, im Brucknerhaus Linz, im Wiener Konzerthaus, in der Philharmonie am Gasteig München, in der Philharmonie Berlin, im Concertgebouw Amsterdam und in der Tonhalle Düsseldorf mit Werken der gesamten großen Oratorienliteratur von Bachs Passionen bis hin zu Mahlers Lied von der Erde. Nach seinem erfolgreichen Liederabend Debüt im Wiener Musikverein und der Veröffentlichung seiner viel beachteten ersten Liedeinspielung „Wohl fühl ich wie das Leben rinnt“ beim Wiener Label Gramola im Jahr 2013, gestaltete Norbert Ernst mit seiner Liedbegleiterin Kristin Okerlund im Januar 2015 einen Liederabend an der Operá National de Paris mit Liedern von Hugo Wolf nach Eduard Mörike.
Norbert Ernst studierte Gesangspädagogik und Konzertfach Gesang bei Gerd Fussi am Josef-Matthias-Hauer-Konservatorium in Wiener Neustadt und Lied und Oratorium bei Robert Holl und Charles Spencer an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Er vertiefte seine Studien eingehend in Meisterkursen bei Walter Berry und Kurt Equiluz.